Vom Detailhandel in die Finanzwelt: Betriebswirtschafts-Studentin Simge Pozan
14. April 2025
Simges Karriereweg führte sie vom Detailhandel in die Welt der Finanzdienstleistungen bei der Raiffeisen Bank. Dank dem Studium zur Dipl. Betriebswirtschafterin HF kann sie ihr Wissen erfolgreich in der Praxis anwenden, hat sich persönlich weiterentwickelt und wertvolle Netzwerke aufgebaut. In diesem Interview teilt Simge ihre Erfahrungen und gibt Einblicke in die Herausforderungen und Erfolge, die sie auf ihrem Weg erlebt hat. Sie spricht auch über ihre beruflichen Ziele und die Bedeutung einer ausgewogenen Work-Life-Balance.
Simge, du kommst ursprünglich aus dem Detailhandel und hast während deines Studiums den Wechsel zur Raiffeisen Bank als Kundenberaterin Privatkunden vollzogen. Wie kam es dazu?
Ich habe eine Lehre im Detailhandel gemacht und dabei den Kundenkontakt sehr gemocht. Allerdings fand ich die Arbeit selbst nicht so herausfordernd, wie ich es mir gewünscht hätte. Nach der Lehre habe ich eine einjährige Handelsschule besucht und anschliessend mit dem Studium zur Dipl. Betriebswirtschafterin HF begonnen. Im zweiten Semester habe ich mich bei der Raiffeisenbank beworben und bin dort als Quereinsteigerin gestartet. Dabei hat mir sehr geholfen, dass ich meine BWL-Kenntnisse mit meiner Erfahrung aus dem Detailhandel kombinieren konnte.
Welche Herausforderungen hast du als Quereinsteigerin erlebt, und welche Fähigkeiten aus dem Detailhandel konntest du in deinem neuen Bereich einbringen?
Anfangs war es herausfordernd, bis ich alle Abläufe verstanden habe. Es ist wichtig, viel Eigeninitiative zu zeigen, Fragen zu stellen und sich auch mal etwas selbst beizubringen. Aber genau dadurch erreicht man viel. Aus dem Detailhandel konnte ich vor allem meine Kommunikationsfähigkeiten einbringen und meine Erfahrungen im Umgang mit stressigen Situationen.
Du bist im letzten Semester deiner Ausbildung zur Dipl. Betriebswirtschafterin HF. Wie schaffst du es, Studium und Arbeit unter einen Hut zu bringen?
Ich arbeite 70 %, habe in der Regel einen ganzen und einen halben Tag Schule pro Woche. Es ist wichtig, mir genügend Zeit fürs Lernen einzuplanen, Prioritäten zu setzen und die Ressourcen gut einzuteilen. Am Anfang war es schwieriger, aber mit der Zeit gewöhnt man sich daran und es wird zur Routine.
Kannst du uns etwas über die Zusammenarbeit in Studiengruppen am IBAW erzählen? Wie würdest du die Lernatmosphäre beschreiben?
Die Lernatmosphäre am IBAW ist wirklich gut. Wir bekommen viele Fälle zum Lösen und jeder kann seine Erfahrungen aus dem Alltag einbringen. Das hilft, praxisnahe Lösungen zu finden. Besonders effektiv ist es, in kleineren Gruppen zu arbeiten. Die Atmosphäre ist familiär und es ist spannend, sich auszutauschen.
Inwiefern findest du, dass der Unterrichtsstoff praxisnah ist und sich in deinem Arbeitsalltag anwenden lässt? Gibt es spezifische Beispiele, die dir in deiner aktuellen Rolle geholfen haben?
Der Unterrichtsstoff ist sehr praxisnah. Unter anderem habe ich eine Arbeit über Prozessoptimierung geschrieben und konnte die Erkenntnisse direkt in meinem Job anwenden. Auch im Bereich Finanzen, besonders im Umgang mit Kundendaten, habe ich viel gelernt, was mir in meiner Rolle hilft.
Wie wichtig ist das Netzwerk, das du während deiner Studienzeit am IBAW aufgebaut hast, für deine berufliche Entwicklung?
Es ist sehr hilfreich, sowohl wenn Fragen auftauchen als auch im Allgemeinen. Ich kann mir gut vorstellen, auch nach dem Studium mit vielen Personen in Kontakt zu bleiben. Es ist definitiv ein Plus.
Wenn du auf deine bisherige Studienzeit zurückblickst, was waren die grössten Herausforderungen und Erfolge?
Eine der grössten Herausforderungen war schon vor Beginn des Studiums, als ich mich fragte, ob ich das überhaupt schaffe mit meinem Hintergrund im Detailhandel. Zudem hatte ich anfangs Mühe mit den Finanz- und Buchhaltungsfächern. Für diese nahm ich mir dann mehr Zeit im Selbststudium. Ein grosser Erfolg war, dass die Prüfungen gut liefen und sich das Lernen wirklich ausgezahlt hat. Auch die Diplomarbeit war eine Herausforderung, da man nochmals auf alles Gelernte zurückgreifen muss.
Wie hat das Studium deine persönliche Entwicklung beeinflusst? Gibt es bestimmte Fähigkeiten oder Erkenntnisse, die dich besonders geprägt haben?
Das Studium hat meine Kommunikationsfähigkeiten verbessert und mir einen neuen Wortschatz vermittelt. Ich habe gelernt, meine Zeit besser zu planen und mehr Herausforderungen anzunehmen. Mein Selbstbewusstsein ist gewachsen und ich kann besser unter Zeitdruck arbeiten und Prioritäten setzen.
Wie gelingt es dir, neben dem Studium und deiner beruflichen Tätigkeit bei Raiffeisen eine gesunde Work-Life-Balance zu halten?
Ich habe bei meinen Hobbys ein wenig zurückgesteckt und einen Plan gemacht, um mir Freiräume zu schaffen. Es ist wichtig, sich Zeit für sich selbst zu nehmen und die Balance zu halten. Vor allem zu Beginn war es teilweise herausfordernd, doch im Laufe des Studiums konnte ich die Zeit besser einteilen.
Welche beruflichen Ziele hast du nach Abschluss deiner Ausbildung?
Ich möchte mich im Firmenkundenbereich spezialisieren. Im Studium hatte ich die Möglichkeit, in viele Gebiete Einblick zu bekommen, und ich denke, der Firmenkundenbereich ist eine spannende Herausforderung, der ich mich gerne stellen würde.
Zum Abschluss: Welchen Rat würdest du anderen geben, die einen ähnlichen Quereinstieg in die Wirtschaftswelt planen?
Wenn man eine Aus- oder Weiterbildung startet, muss man sich bewusst sein, einiges zu investieren. Kurz gesagt: Es ist viel Arbeit, aber es lohnt sich. Man sollte Herausforderungen angehen wollen und vor allem Interesse haben. Der Austausch mit den Mitstudierenden ist ebenfalls sehr wertvoll und den gilt es unbedingt zu nutzen.
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